Thema der Woche: Konsequente Erziehung ohne Bestrafung?

Konsequente Erziehung ohne Bestrafung?

In der Erziehung stehen Eltern oft vor der Frage, wie es möglich ist, tatsächlich zu erziehen, also durchaus Grenzen zu setzen und Regeln für das Miteinander aufzustellen, gleichzeitig bei der Umsetzung dieser Vorstellungen aber nicht ständig auf Mittel wie Erpressung, Bestrafung oder Belohnung setzen wollen.

Alternativ sind Eltern eher bemüht, eine unterstützende, respektvolle Umgebung für Kinder zu schaffen, die ein harmonisches Miteinander möglich macht. Wie aber schafft man es, trotzdem zu erziehen?

Hilfreiche Ansätze sind beispielsweise positive Formulierungen: statt zu sagen, was nicht passieren soll, formuliert man eine Erwartung. Besonders hervorzuheben, beispielsweise im Rahmen eines abendlichen Rituals, was am Tag besonders gut gelaufen ist, wirkt als positiver Verstärker. Auch Ermutigungen, selbst eine Lösung vorzuschlagen oder auch dem Kind Zeit zu geben, über ein Verhalten nachzudenken, fördern die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen. Das Anbieten von Auswahlmöglichkeiten kann dazu führen, dass ein Kind sich daran gewöhnt, Entscheidungen zu treffen („Möchtest du zuerst deinen Schlafanzug anziehen oder zuerst deine Zähne putzen?…“).

Auch der Entzug bestimmter Privilegien als Konsequenz für unangemessenes Verhalten sind möglich. Wichtig ist, dass Konsequenzen angemessen sind und für das Kind in einem klaren zeitlichen und inhaltlichen Zusammenhang stehen zu dem unerwünschten Verhalten. Die Verwendung von positiven Konsequenzen wird insgesamt als effektiver angesehen, um gewünschtes Verhalten zu verstärken, negative Konsequenzen sollten sorgfältig abgewogen und in Maßen eingesetzt werden.

Für Kinder ist von großer Bedeutung, dass ihre Eltern klares, wiederkehrendes und voraussehbares Erziehungsverhalten zeigen. Konsequente Eltern sind beharrlich, d.h., sie bleiben bei einmal getroffenen Entscheidungen und sie geben eine klare Richtung vor, das bedeutet: sie geben Halt und Orientierung.