Die „Wackelzahnpubertät“
Was versteht man unter diesem Begriff? Darunter vorstellen kann man sich die sogenannte „Sechs-Jahres-Krise“, die den Übergang von der Kindergarten- in die Schulzeit kennzeichnet. Eltern, für deren Kinder im Sommer die Einschulung naht, können sich vielleicht schon etwas darunter vorstellen. Gemeint ist, dass diese Umbruchphase vor dem häufig beschriebenen Eintritt in den „Ernst des Lebens“ trotz der Vorfreude auf die Schule auch mit Ängsten und Unsicherheiten einhergehen kann. Vielleicht äußern sich diese in starken Stimmungsschwankungen, Wutanfällen oder einer Zerrissenheit zwischen dem Bedürfnis nach Nähe und Aufmerksamkeit und gleichzeitigem „Groß-Sein-Wollen“. Sowohl für Eltern, als auch für die Fachkräfte in den Kitas ist diese Phase häufig herausfordernd. War das Kind vorher schon recht selbständig und hat sich beispielsweise verlässlich um Kleinere gekümmert, so reagiert das Vorschulkind in dieser Phase oft ganz anders und braucht vielleicht selbst wieder ganz viel Fürsorge. Hier hilft es dem Kind auch eher weniger, ihm zu sagen, dass es doch „schon groß“ ist, sondern vielmehr ist wohlwollende Zuwendung angezeigt. Auch das Angebot, über mit dem bevorstehenden Umbruch einhergehende Ängste und Unsicherheiten reden zu können, ist sicher wichtig, damit das Kind nicht das Gefühl hat, dass das Bevorstehende nur positive Gefühle auslösen darf.
Natürlich ist es mit dieser sogenannten „Wackelzahnpubertät“ so, wie mit vielen anderen Phasen in der Entwicklung auch: jeder Mensch reagiert anders auf Veränderungen, sodass sich die Erfahrungen mit dem einen Kind nie einfach verallgemeinern und übertragen lassen auf andere Kinder. Jedes Kind und auch jede*r Erwachsene profitiert aber in Veränderungsprozessen sicher immer von Bezugspersonen, die Halt und Verständnis vermitteln.
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