Warum Kinder beißen, kratzen, schlagen…
Es kann verstören und erschrecken, wenn kleine Kinder ihrer Wut durch Beißen, Kratzen, Kneifen oder Hauen Ausdruck verleihen und es auch immer wieder tun, trotz entsprechend klarer Regeln.
Zunächst ist es wichtig, zu wissen, dass dies ein völlig übliches Verhalten ist und nicht bedeutet, dass ein Kind übermäßig aggressiv ist. Es ist Teil seiner Entwicklung und beginnt oft im Alter zwischen 12 und 18 Monaten.
Am stärksten kann diese Phase mit ca. dreieinhalb Jahren sein und ebbt dann meistens mehr und mehr ab. Hauen oder Beißen sind im Grunde Ausdruck von Frustration. Das Kind wird von seinen Emotionen überrollt und sucht ein Ventil, sich zu regulieren. Gründe für diese Frustration können natürlich vielfältig sein. Vielleicht bekommt es gerade nicht die Aufmerksamkeit, die es sich wünscht, es wird etwas erwartet, was es nicht leisten kann oder das Kind ist einfach müde und überreizt. Die dann unter Umständen entstehende Hilflosigkeit und der Stress führen zu körperlichen Attacken, weil es sich nicht anders ausdrücken kann. Wichtig zu wissen ist, dass die Kinder einfach von ihrem Entwicklungsstand noch nicht in der Lage sind, diese Impulse zu kontrollieren. Als Erwachsene können wir also nur helfen, indem wir da sind und das Kind darin unterstützen, sich wieder zu beruhigen. Kinder in dieser Phase sind auch noch nicht in der Lage zur Perspektivübernahme, also reagieren sie auch nicht auf die Botschaft, anderen Kindern weh zu tun. Die Fähigkeit, sich in Andere hinein zu versetzen entwickelt sich erst um das vierte Lebensjahr. Wie aber kann man dem Kind helfen, sich zu kontrollieren?
Da sein ist wichtig! Sich nicht selbst aus der Ruhe bringen lassen, das Kind nicht bestrafen für sein Verhalten, sondern ihm die Sicherheit geben, dass es geliebt und angenommen wird, egal, was es tut. Manchmal kann es auch hilfreich sein, den Tagesablauf reizärmer zu gestalten. Gezielt unverplante Zeit einbauen, statt den Tag mit Aktivitäten zu überfrachten. Vorausschauend handeln kann ebenfalls helfen. Führt beispielsweise die Wickelsituation des Geschwisterkindes regelmäßig zum aggressiven Verhalten, so kann es helfen, sich vorher nochmals gezielt dem älteren Kind zuzuwenden oder es mit kleinen Aufgaben zu betrauen, die es schon leisten kann und die ihm dann die gewünschte Aufmerksamkeit garantieren.
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